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ÖKOLOGIE UND AGRONOMIE

Ökologie
Maca hat unter den anderen einheimischen Kulturpflanzen eine der höchsten Widerstandskraft gegen Frost, da sie in der Lage ist, in der Puna zu wachsen, wo nur alpine Gräser und bittere Kartoffeln gedeihen (Bonnier 1986). Der natürliche Lebensraum im Hochland Perus, wo die Maca-Pflanze angebaut wird, hat eine durchschnittliche Mindesttemperatur von -1,5ËšC und eine durchschnittliche Höchsttemperatur von 12Ä°C (Tello et al. 1992). Frost ist häufig und die Temperaturen können sogar bis auf -10Ä°C sinken. Die relative Luftfeuchtigkeit ist hoch, mit einem Durchschnitt von 70%. Der natürliche Boden der Produktionsfläche der Maca-Pflanze ist vulkanischen Ursprungs.

Agronomie
Die Maca-Pflanze wird in kleinen Parzellen auf leeren Weiden ausgesät, indemdie Samen, die nochBlütenteile enthalten, mit Erde gemischt werden. In der Junin-Hochebene sind Aussaaten mit Samen, die für 4 Jahre gelagert wurden, häufig. Allerdings kann die Rentabilität der Samen nur 50% betragen.

Ein Kilogramm Saatgut mit 15 kg Erdewird für dichte Bepflanzung verwendet, oder 1 kg Saatgut und 25 kg Erde für eine geringe Bestandesdichte. Dann werden Schafe auf das Feld gelassen, damit sie die Saat festtreten. Daraus ergeben sich 400.000 bis 700.000 Pflanzen/ha, je nach benutzter Aussaatdichte. Die Aussaat erfolgt von September bis Oktober zu Beginn der Regenzeit, in der Regel morgens, um den Wind zu vermeiden. Der Boden wird gut vorbereitet, mit zerbrochen Schollen, und mit Schafsmist gedüngt. Oft werden die Pflanzen 2 Monate nach dem Säen ausgedünnt, um einheitlichere und größere Hypokotylen zu erhalten. Unkraut, wenn auf dem Feld vorhanden, wird von Hand entfernt. Das Saatgut wird als „Charpu“kommerzialisiert, was ein Gemisch aus der Samenmenge mit den Blütenstückchenist und in einer Schale mit einem Durchmesser von 18cm (Tello et al. 1992) enthalten ist. Die Weiden liegen für 10 Jahre brach, bevor die Maca-Pflanze wieder an der gleichen Stelle gepflanzt wird. Dies liegt daran, da scheinbar die Maca-Pflanze den Boden durch das Entziehen von Stickstoff und anderen Nährstoffen (Tello et al. 1992) erschöpft. Außerdem werden brachliegende Gebiete weniger von Unkräutern, Krankheiten und Schädlinge befallen, wenn die Bepflanzung stattfindet.

Die Hypocotylen werden von Mai bis Juli geerntet, wenn sie ihre maximale Größe, ca. 5 cm im Durchmesser (Leon 1964; Tello et al. 1992), erreicht haben. Zu diesem Zeitpunkt wachsen die meisten Blätter der Pflanzen noch ohne Anzeichen von Alterung. Eine lokale Hand-Hacke, die Cashu genannt wird, wird zum Ausgraben der Pflanzen, eine nach der anderen, verwendet. Die gebogene Klinge dieses Werkzeugs vermeidet Schäden an den Wurzeln.

Die geschätzten Erträge der frischen Hypokotylen sind 14,7 t/ha bzw. 4,4 t/ha von getrockneten Knollen, mit einem Ernte-Index von ca. 0,77 (Tello et al. 1992). Nach der Ernte werden die ganzen Pflanzen am Tag unter der Sonne für 10-15 Tage getrocknet und während der Nacht abgedeckt, um Regen und Frostschädenzu vermeiden. Die Blätter werden während der Trocknung an der Pflanze gelassen, da die Bauern glauben, dadurch süßereKnollenwurzeln zu erhalten. Nach dem Trocknen werden die Blätter entfernt, und die Hypokotylen werden zum Markt genommen oder in Schichten von mindestens 10 cm in gut belüfteten Schuppen,und vom Regen geschützt,gelagert. Einige der frisch geernteten Pflanzen werden für die Samenproduktion im folgenden Frühjahr neu gepflanzt, wenn der erste Regen (Tello et al. 1992) einsetzt.

Zu diesem Zweck werden die ganzen Pflanzen in Gruben für etwa 45 Tage mit Erde abgedeckt gelagert, um das Wiederwachsen der Wurzeln und derPflanzentriebe zu erlauben. Diese Praxis führt zum Verlust vieler Pflanzen wegen dem Verfaulen der Blätter. Nach Ablauf dieser Frist, wenn die Fortpflanzungs-Triebe am Erscheinen sind, werden die Hypokotylen ausgegraben und 0,6 bis 0,7 cm voneinander entfernt in einem leeren Schafstallverpflanzt, wo viel Mist im Boden ist. Daher wird die Maca-Wurzelalle zwei Jahre geerntet, dadas Wasser in der Region beschränkt zur Verfügung steht. Jeder Zyklus, vegetativ und reproduktiv, ist mit dem Beginn der Regenzeit in den zentralen Anden koordiniert; nach ca. 4 Monaten werden die ganzen Pflanzen herausgehoben, wenn die Schoten beginnen, gelb zu werden und bevor die Dehiszenz eintritt, um das Herausfallen der Samen zu vermeiden. Die Pflanzen werden dann getrocknet und die Samen werden durch Reiben der trockenen Blütenstände mit beiden Händen (Tello et al. 1992) herausgelassen.

Produktionszyklus der Maca-Pflanze


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